Geplante Obsoleszenz: Gibt es das?

Zuletzt aktualisiert: 20.08.2024
Wenn der Drucker knapp ein Jahr nach dem Kauf bereits den Geist aufgibt, steckt meist geplante Obsoleszenz dahinter. Erfahre, was das ist und was die Repair Cafés dagegen tun.

Geplante Obsoleszenz umschreibt die gängige Praxis von Unternehmen, die Nutzungsdauer von Produkten absichtlich einzuschränken. Herstellerinnen stellen Produkte bewusst mangelhaft her, so dass sie schneller kaputtgehen. Das Ziel: Kunden sollen das Gerät möglichst bald wieder ersetzen müssen. Das geht auf Kosten der Umwelt und verschlingt unnötig Ressourcen. Zusätzlich problematisch ist, dass geplante Obsoleszenz kaum nachweisbar ist. Denn in der Schweiz liegt die Beweislast bei den Konsumentinnen, denen es nicht möglich ist, die Absicht zu belegen.

Geplante Obsoleszenz: In der EU verboten

Dass Produkte nach nur kürzester Zeit unbrauchbar werden, ist oftmals also kein Zufall. Eine weitere Hürde ist die Reparierbarkeit. Denn zusätzlich zum mangelhaften Design werden Produkte so hergestellt, dass sie nicht reparierbar sind. Das Gehäuse wird beispielsweise verklebt oder verschweisst und kann nicht geöffnet werden oder es fehlen Ersatzteile. Diesen unsauberen Methoden wurde in der EU einen Riegel geschoben: Geplanter, frühzeitiger Verschleiss von Produkten ist in Europa seit 2023 verboten. In der Schweiz hat sich das Parlament und der Bundesrat gegen ein solches Verbot gesträubt. Und leider sieht auch der Bundesrat in einem Bericht von 2024 keinen Handlungsbedarf.

Repair Cafés als Gegenbewegung

Mit dem Repair Café wird ein Gegengewicht zu diesen Herstellungspraktiken geschaffen. Die Reparatur und Langlebigkeit von Produkten steht im Zentrum, die Begeisterung fürs Reparieren wird auf sympathische Weise vermittelt.